Wandlungen einer Ehe : Roman

Marai, Sandor, 2004
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Medienart Buch
ISBN 978-3-492-25082-5
Verfasser Marai, Sandor Wikipedia
Beteiligte Personen Viragh, Christina [Übers.] Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen, Novellen
Schlagworte Ungarische Literatur
Verlag Piper
Ort München u.a.
Jahr 2004
Umfang 460 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 5. Aufl.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Sandor Marai ; Christina Viragh
Annotation Glanzzeit und Niedergang des ungarischen Bürgertums, erzählt in einem opulenten Roman. (DR) Der Titel dieses Romans, einem Jahrhundertwerk, in dem Glanzzeit und Niedergang des ungarischen Bürgertums nach allen Regeln der Erzählkunst lebendig werden, ist irreführend, denn es geht nicht nur um eine Ehe, sondern um zwei. In drei Kapiteln lässt Sándor Márai seine Figuren zu Wort kommen: Wie bei einem Reigen erzählt zunächst die erste Ehefrau des Fabrikanten (Ilonka), gefolgt vom Ehemann (Peter) und zum Abschluss erinnert sich die zweite Ehefrau (Judit Aldozo) an ihren Mann. Um ihn geht es auch primär. Die beiden Frauen haben ein und denselben Mann sehr unterschiedlich erlebt, ihm aber sind die Frauen nur auf den ersten Blick wichtig. Um seine Suche nach dem Sinn des Lebens kreist alles Erinnern und Erzählen. Ausgelöst werden die Erzählflüsse, die in Monologe verpackt sind, durch das Sehen: Ilonka sieht ihren Mann mit seiner zweiten Frau, Peter sieht seine zweite Frau in Begleitung eines Mannes und im dritten Kapitel ist es ein Foto, auf dem der Großbürger und Fabrikant abgebildet ist und das dazu den Anlass gibt, dass Judit ihrem Künstlergeliebten von ihrem Ehemann erzählt. Erst in den drei Erzählungen werden verschiedene Ereignisse in ihrem Stellenwert zurechtgerückt, denn zwangsweise geben die drei Perspektiven unterschiedliche Schwerpunkte preis, die von der jeweiligen sozialen Herkunft geprägt sind. Die Figur des Peter erscheint exemplarisch für die Lebens- und Denkweise des ungarischen Bürgertums vor dem Zweiten Weltkrieg, der Márai ebenfalls angehörte. Márai geht es - wie in "Die Glut" oder "Eszters Vermächtnis" - auch in diesem Roman darum, Antworten auf Fragen wie dem Sinn des Lebens und der Liebe, dem Zweck allen Suchens im Leben zu finden. Opulent erzählt Márai und voller Einfühlungsvermögen. Durch das dritte Kapitel, erzählt von einer Proletarierin, kommt zusätzlich zur Beschreibung bürgerlicher Lebenswelt massive Gesellschaftskritik mit hinein. Sprachlich hat Christina Viragh wieder eine bemerkenswerte Übersetzung geschaffen, die dem altmodischen Erzählduktus seinen Charm belässt und ihn nie der Lächerlichkeit preis gibt. Ein Nachwort wäre die Krönung dieser Ausgabe gewesen, zumal Sandor Márai kein Gegenwartsautor ist, sondern in einem literarischen Kontext steht, dessen Erhellung lohnend wäre. Empfehlenswert. *bn* Martina Lainer
Exemplare
Ex.nr. Standort
304821 DR, Mar

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